Oha, da haben wir uns aber ein Insektenei gelegt! In einer Neuauflage unseres Gesprächs über THE CROW und LORD OF ILLUSIONS von vor wenigen Wochen sind Daniel und ich uns wiederum so gar nicht einig über die Qualität der rezensierten Streifen. Dabei könnten die Voraussetzungen kaum besser sein: King, Del Toro, Sorvino ... aber eben auch durchwachsene Drehbücher und zwei Storys, die an ihrer eigenen Ambition scheitern. Wir haben dennoch Spaß. Aber das wisst ihr ja.
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Endlich gibt es ein Wiederhören mit Anne-Katrin Pache-Wilke, die sich aus der Babypause mit einem waschechten Lieblingsfilm zurückmeldet. Das Spielfilmdebüt des mexikanischen Regie-Schwergewichts Guillermo Del Toro hat nicht nur saftigen Horror und großes Melodrama zu bieten, sondern prägte zum Zeitpunkt seines Erscheinens auch den Filmgeschmack des ollen Lohmis für die nächsten knapp dreißig Jahre. Die beiden Game of Thrones-Veteranen sprechen über Körperhorror, Eitelkeiten und Vampirismus in Cronos (1993) und blicken auf Del Toros Oeuvre und zukünftige Film- und TV-Projekte. Ein düsteres Träumchen von Filmgespräch.
Folgt Anne bei Twitter und lasst euch dort mit allen Neuigkeiten zu ihrem Filmpodcast Klassiker-Faible versorgen. Den findet ihr natürlich auch bei iTunes, im Second Unit Blog und überall dort, wo es Podcasts gibt. Dies gilt natürlich ebenso für ihre stets delikat gewandete Reihe Kostüm-Faible.
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Patricks neues Sachbuch Columbo, Columbo ist ab sofort hier im Blog, beim Onlinehändler eurer Wahl und in allen Buchläden vor Ort bestellbar.
Mit Christopher Lee und Peter Cushing haben wir gleich zwei unserer liebsten Gäste ins Bahnhofskino eingeladen. Ihr gemeinsamer Auftritt in The Horror of Dracula (1958) zementierte den Ruf von Hammer Films als Goldstandard-Manufaktur für gediegenen Monstergrusel britischer Bauart. Anschließend werden wir Zeuge davon, wie Guillermo del Toro mit Blade II (2002) beweist, dass er das Spektakelkino genau so gut beherrscht wie die leiseren Gruseltöne. Der kommerzielle Erfolg des Wesley Snipes-Actioners verhalf ihm gar dazu, sich weitere 15 Jahre durch die Hollywoodmühlen zu schummeln, bis man vor seiner Kreativität kapitulierte und ihm kürzlich den Oscar für seinen persönlichsten (und laut Patrick vielleicht schlechtesten) Film überreichte. Hört Bahnhofskino hier, bei iTunes, Spotify, TuneIn, Stitcher, Deezer und überall, wo es etwas auf die Ohren gibt.
Wieder mal besucht Guillermo del Toro unseren Podcast mit seinem zweiten Ausflug in die Welt der Comic-Superhelden Dessen Adaption von Mike Mignolas Hellboy (2004) ist auf jeden Fall ein Herzensprojekt. Ein Umstand, den man dem Film in jedem optisch ausgeklügeltem Frame ansieht. Weniger Liebe zum Detail, dafür aber einen ordentlichen Schlag in die Fresse, verpassen uns René Weller und Peter Althof in Macho Man (1985). Berühmt-berüchtigt geworden als Nürnbergs einziger Beitrag zum Kanon des Actionfilms schenkt uns dieses Kleinod des Schmuddelfilms schroffe Gewalt und nackte Tatsachen in Hülle und Fülle. Und gibt es etwas Schöneres? We don't think so.
Lob, Kritik und Filmwünsche bitte an patrick[at]bahnhofskino.com.
Timecodes:
00:00:25 - 00:35:05 Rezension Macho Man - Harte Fäuste(Alexander Titus Benda, 1985)
00:35:05 - 01:31:05 (Ende) Rezension Hellboy (Guillermo del Toro, 2004)
Bitte beachten:
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Zwei Märchen aus euren Albträumen von zwei Meistern ihres Fachs: Zuerst lehrt uns Dario Argento das Fürchten mit Suspiria (1977), dem ersten Teil seiner Drei Mütter-Trilogie. Anschließend nimmt uns Guillermo del Toro an die Hand und führt uns den Waldpfad herunter geradewegs in Pans Labyrinth (2006), wo wir auf sinistre Waldgeister und bösartige Schurken treffen. Zwei Mal großes Kino für Erwachsene, das uns den nächtlichen Schlaf geraubt hat.
(Bitte entschuldigt die anfänglichen akustischen Aussetzer. Nach circa 20 Minuten verbessert sich die Tonqualität immens.)
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Im Bemühen, diesem Blog eine weitere Facette zu verpassen, versucht sich heute euer werter Autor an einer Live-Rezension des spanischen Mysterythrillers Julia's Eyes von Guillem Morales. Ich werde mich dabei bemühen, den Live-Review-Ticker weitgehend Spoiler-frei zu halten. Weder kenne ich Regisseur noch Schauspieler noch Autor des Streifens - insofern ich bin sehr gespannt, was mich erwartet. Los geht's---
Quelle: Amazon.com
0h 04min: ein unglaublich schauriger Prolog. Kaum ein anderer Film, den ich in den letzten Monaten gesehen habe, hat mich gleich zu Beginn so gepackt. Very nice.
0h 8min: So funktioniert aber kein CD-Player ...aaaah, egal.
0h 11min: der unheimliche Nachbar Herr Blasco ängstigt unsere Protagonistin Julia und ihren Mann Isaac bei der Beerdigung ihrer Schwester. Eine 08/15-Szene aus dem kleinen Handbuch des Horrorfilms. Zwischenzeitliche Ernüchterung meinerseits.
0h 13min: huch!
0h 15min: die unheimliche late Katzenlady. Noch so ein Klischee ...seufz!
0h 21min: ein unheimliches Hospital, irre Insassen (nackt!), flackernde Neonröhren, eine Figur im Schatten. Mehr und mehr Klischees. Aber es wirkt. Will heißen: verdammt gruselig.
0h 25min: die Landstraße hinunter auf dem Weg zum Sexhotel. Wuuusch!
0h 31min: "Ich wollte dich nur vor der Wahrheit schützen." - "Welche Wahrheit?" - "Dass es keine Heilung für dich gibt!" Ta-daaa! Streit. Hysterie. Quietschende Reifen. Gute Szene.
0h 36min: Crespulo - cooler Name. Allerdings würde ich einem sinistrem Greis mit diesem Namen nicht in den dunklen Keller folgen wie es Julia tut.
0h 42min: Die Polizei glaubt Julia nicht. Zum Gähnen. Vorhersehbar.
0h 47min: Ehemann verschwunden, die letzte Spur führt in ein ranziges Motel. Ah, das gute alte Motel. Wieder so ein Thriller-Standardmotiv. Was hat das zu bedeuten? Zur Abwechslung mal echte Spannung. Oh nein, schon wieder ein dunkler Keller---
0h 49min: oh wow, das war unerwartet.
0h 56min: dramatischer kann's kaum werden für Julia - dem Wahnsinn nah, allein und gänzlich erblindet. Der mysteriöse Sozialarbeiter Iván hilft ihr sicher... oder?!?
0h 59min: die obligatorische Albtraumszene mit anschließendem Aufwachen - natürlich kreischend und schweißgebadet.
01h 05min: "Iván passt gut auf mich auf..." - wirklich? Irreführung des Zuschauers oder entpuppt sich der nette Pfleger ohne Gesicht am Ende doch noch als Held in strahlend weißer Rüstung für unsere Julia?
01h 13min: Flucht vor dem unbekannten Eindringling durch den Regen. Ist drüben beim lüsternen Nachbarn wirklich sicherer?
01h 17min: das dicke Nachbarsmädel Lía kommt ins Spiel. Noch so eine Figur mit fragwürdigen Motiven. Wem kann Julia trauen?
01h 23min: zwei fette Schocker innerhalb weniger als einer Minute. Eigentlich eher zweieinhalb. Fantastico. Mehr davon!
01h 29min: die Gruselatmosphäre weicht zunehmend einer lupenreinen Horrorthriller-Stimmung (allerdings weitgehend unblutig). Nicht ganz, was ich erwartet hatte, aber durchaus nett.
01h 33min: ausgetrickst und enttarnt. Zeit fürs große Finale.
01h 39min: alten Frauen mit Katzen ist in Thrillern einfach nicht zu trauen. Vorhersehbarer Last-Minute-Twist.
01h 41min: oh igitt!
01h 45min: Lichter aus. Da hat sich jemand ordentlich von Das Schweigen der Lämmer inspirieren lassen.
01h 49min: endet mit mehr blutigem Gekröse als gedacht.
01h 53min: ...und kitschiger als erwartet.
El Fazit: ein schöner Gruselschinken, der am Ende leider etwas weniger hält als er zu Beginn verspricht. Inszenatorisch sehr hübsch gelöst ist Julias Erblindung: mit dem Eintreten dieser zur Halbzeit des Films sieht auch der Zuschauer vorübergehend keine Gesichter mehr. Ansonsten verbrät der Film fast jedes Genrekino-Klischee, was zwischenzeitliches Augenrollen bei mir verursachte, meist aber durchaus für wohlige Suspense und Schockmomente sorgt. Schauspielerisch ist das ganze solide, und sofern man sich nicht an den zahlreichen Löchern im Plot stört - und das tun sowieso nur Spießer - kann man mit Julia's Eyes durchaus Freude haben.