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Donnerstag, 25. Februar 2016

Apple iTunes und das Trauerspiel mit den deutschen Kino-Podcasts

Mein geschätzter Freund und Kollege Christian Steiner wollte mir mit seinem solidarischen Weckruf betreffend Apples lieblose Podcast-Empfehlungen in der Sparte TV und Film sicherlich nicht die Laune verderben. Eben diese Wirkung hatte sein gestriger Tweet aber auf mich.


Unter den von Apple-Mitarbeitern handverlesenen und mit *Echte* Filmliebhaber titulierten Shows finden sich sowohl der noch junge Ableger eines erfolgreichen YouTube-Kanals als auch etablierte Podcasts wie Medien-KuH und Celluleute wieder. So weit, so wenig überraschend. Ehre und Aufmerksamkeit, wem selbige gebührt. Immerhin stellen auch Streaming-Anbieter wie Netflix ihre neuen Serienproduktionen in die zweite Reihe, wenn die breite Masse nach der jüngsten Staffel des Dauerbrenners House of Cards giert.

Warum also die schlechte Laune? Weil Apple durch seine ignorante Methodik, nach der die 15 unter dem mittelprächtig gelungenen Banner Film Fanatics präsentierten Kino-Podcasts ausgewählt wurden, publizistische Formate jenseits der etablierten Medien weiter aktiv ins Nischendasein rückt. Schlimmer noch: Apple beschneidet hierdurch aktiv die Sichtbarkeit ergo Reichweite unabhängig produzierter (im Sinne von: nicht primär durch Werbung oder Rundfunkbeiträge finanzierter) Podcasts. Und vielleicht am Schlimmsten: die Apple-Auswahl macht Deutschlands Status als Podcast-Sitzenbleiber im internationalen Vergleich quasi offiziell. Für gutgläubige Nutzer, die sich gerne von iTunes ihrer iOS App bei der Auswahl neuer Podcasts beraten lassen wollen. Und für alle meinungsbildenden Beobachter, die den Erfolg und die Akzeptanz eines neuen medialen Formats an dessen Erfolg innerhalb der Cupertino Charts messen. All jenen, die jetzt murmeln, Apple sei sowieso total doof und dessen Status als globaler Trendsetter sowas von egal, sei hiermit gesagt: Schön und gut. Aber der journalistische Hammer 'according to Apple' ist und bleibt ein big fucking deal!

Bevor ich mich der problematischen Auswahl der 15 'Film Fanatics' widme, muss ich kurz vor der eigenen Haustür kehren:


Traffic Quellen Bahnhofskino Podcast in Prozent
Punktlandung: genau 50% unserer Hörer finden unseren Podcast über Apple Tools. Screenshot: Libsyn.com

Ein big fucking deal sind die Machenschaften von Apple nämlich auch für alle Menschen, die wie Daniel und ich so etwas wie Online-Radio produzieren und geneigte Hörer erreichen wollen. An dieser Stelle sei ausdrücklich gesagt, dass wir und fast alle Podcaster auf diesem Planeten von Apples Produkten profitieren. Das Unternehmen bietet auf seinen Geräten vorinstallierte Tools zum Browsen, Streamen und Verwalten von Podcasts und anderer multimedialer Inhalte an. Immerhin jeder zweite Hörer unseres Podcasts findet über iTunes oder die entsprechende iOS App zu uns. Eine Quote, die nicht ungewöhnlich hoch sein dürfte angesichts des unaufhörlich steigenden Marktanteils mobiler Apple-Produkte. Selbst das Wort 'Podcast' ist eine rhetorische Spielerei mit dem Artikelnamen eines wegweisenden Apple-Produkts. So viel also, für das ich dankbar sein sollte. Abhängig von der Apple-Hörerschaft sind wir als nicht-kommerzielles Audioprogramm sowieso. Die Entfernung unseres Podcasts aus Apple-Medien wäre vergleichbar mit der Entscheidung eines unabhängigen Onlinemediums, seine Inhalte für Google unauffindbar zu machen - moralisch-ethisch ehrenwert, aber publizistischer Selbstmord.

Aber wie schrieb einst der Mann mit den getönten Brillengläsern und dachte dabei vielleicht schon an die von Google und Apple geschaffene Brave New World: With great power comes great responsibility.

Und jetzt einmal ein schönes Zitat von mir: Hör mal, Äpfelchen, ohne die unzähligen, unentgeltlich über deine Streamingdienste verfügbaren Podcasts hättest du diesbezüglich nichts zu bieten. Oder zumindest fast nichts.

"Hey, Prinz Pi, was machst du denn hier auf Platz Eins der Film & TV Podcast Charts bei iTunes?" Screenshot: iOS Podcast App

Eigene Inhalte, oder auch Original Content, hat Apple nämlich abseits werblicher Interviewformate für Musiker oder Filme nicht in seiner prall gefüllten Medienbibliothek. Insofern kann der Medientitan nicht genug davon bekommen. Erst kürzlich gingen eigens für bereits auf Sendung befindliche und angehende Podcaster geschaffene Support- und Administrationsbereiche bei iTunes online.

Aber Apple spricht mit gespaltener Zunge, wenn es unabhängige Podcaster dazu ermutigt, ihre Inhalte bei iTunes zu publizieren. "Du kannst das auch!" Na klar. Aber bereite dich darauf vor, auch online auf gute, alte Bekannte aus dem analogen Rundfunk zu treffen und in deren Schatten zu stehen.

Vergleichbare Phänomene wie das folgende mag es auch in anderen 'Featured Categories' innerhalb der Apple-Streamingdienste geben. Und ich war vorgewarnt. Hatte ich doch bereits selbst beobachtet und anderswo gelesen, dass über die Hälfte der populärsten Podcastformate bei iTunes Ableger öffentlich-rechtlicher Rundfunkprogramme sind. Doch es war schlimmer als befürchtet.


Im Einzelnen sind die zehn (im oben zitierten Tweet fälschlicherweise: elf) unter Film Fanatics aufgeführten, Gebühren-finanzierten Podcasts Eine Stunde Film (DeutschlandRadio), WDR2 Kino (WDR2), Die Kinofilme der Woche (HR3), Kino Kompakt (BR3), Kino im Kopf (SRF), Kino-Tipp (HR3), Kinotipp (HR1), MDR Info Kinotipps (MDR), Kino Kino (BR) und NDR Kultur Filmtipps (NDR), sowie die Sendung kino 1 des Schweizer Privatsenders tele 1. Podcasts ohne die Wörter 'Kino', 'Tipp' und 'Film' in beliebiger Kombination müssen leider draußen bleiben.

iTunes Kategorie Film Fanatics
Seriously?
Screenshot: Apple iTunes Featured Category 'Film Fanatics'

Ich fühle mich erinnert an die Zeit, als ich 2005 von der Welt der Onlineforen in die sogenannte Blogosphäre wechselte, um mich dort zu dem Thema zu äußern, für das mein Herz seit jeher brannte: das Kino. Als mein Co-Host Daniel Gramsch und ich 2012 mit dem Podcasten begannen, wussten wir zwar beide noch nicht um den korrekten Genus des Wortes [m. der] Podcast, wohl aber, dass dieses Online-Radio, wie wir es gerne unseren Babyboomer-Eltern erklärten, vor allem in den USA ein Riesending war. Innerhalb meines überwiegend deutschstämmigen Bekanntenkreises erkläre ich Menschen bis zum heutigen Tag, dass Podcasts mehr sind als archivierte Episoden von Sanft & Sorgfältig, Domian und dem Radio-Tatort.

Und man verstehe mich nicht falsch. Mit Jürgen Domian lässt sich sicherlich toll plaudern. Die Kinosendung beim öffentlich-rechtlichen radioeins läuft bei uns fast jeden Samstag im Radio auf dem Fensterbrett. Und ich zahle brav meine Rundfunkbeiträge, damit meine Eltern ihren Sonntagskrimi im Ersten und ich irgendwas über queere Street Art in Antwerpen bei arte sehen kann. No shit! Aber es gibt so viel mehr. Und Podcasts, insbesondere zum Thema Kino und Medienkultur, können so viel mehr. Sie sind aufbrausend, ungeschliffen, infantil, hingerissen, vernichtend, wirr, kontrovers, bedächtig, manchmal richtig dumm und oftmals sehr, sehr schlau. Sie können fünf Minuten oder fünf Stunden lang sein. Sie sind mehr als akustische Konserven mit Filmtipps, die am Tag zuvor im Radio oder nachts im Dritten Programm liefen. Genau wie einst Newsgroups, Onlineforen und nun Blogs und soziale Netzwerke ermöglichen Podcasts die nur durch ein Mikrofon gefilterte Meinungsäußerung und -austausch jenseits der von regulatorischen Behörden und Investoren beeinflussten TV- und Hörfunkformate. Podcasts versorgen sträflich vernachlässigte Zielgruppen mit akustischem Futter, im mir vertrauten Umfeld beispielsweise Liebhaber des japanischen Kinos, Freunde vergessener oder sehr, sehr alter Filme und masochistisch veranlagte Adam Sandler-Fans. In jedem Fall, auch jenseits des Themas Kino, bieten Podcasts inhaltliche Tiefen und Untiefen zu tausenden Nischeninteressen, die in Formaten wie Kino Kompakt oder Filmtipps der Woche keinen Platz finden. Und ist nicht diese publizistische Freiheit und die daraus in den letzten zehn Jahren erwachsene Vielfalt etwas, das es zu fördern gilt?

Es ist enttäuschend, dass Apple Deutschland nicht versteht, was Podcasts besonders macht. Dass Hörtipps nach der Maßgabe größtmöglicher Beliebig- und Belanglosigkeit ausgewählt werden. Dass erstaunliche Trends im Podcast-Kosmos weiterhin nur in Übersee stattfinden, wo Podcaster plötzlich große Regierungschefs zu Gast haben, für zig Millionen Menschen ein wöchentlicher Podcast nervenzerrender ist als jeder Krimi, oder aus einer guten, kompakten Idee ein kleines Popkultur-Imperium wird. Das Internet eignet sich hervorragend zum Träumen. Und dazu, um Träume wahr werden zu lassen. Selbst das andere große Evil Empire hat dies erkannt und fördert bewusst seine unzähligen Videosternchen, die YouTube zu dem werden ließen, was es heute ist.

Erinnert sich irgendwer bei Apple noch an seinen - zweifelsohne verlogenen, aber schlauen - Mac-Werbespot aus den 90ern mit dem Slogan "think different"? An die darin zelebrierten 'Misfits' und 'Troublemakers'? Sie scheinen Apple egal zu sein. Zumindest in Deutschland.


P.S.: Ich danke einem namentlich nicht genannten Pharmariesen für sein tolles Produkt, ohne dessen fiebersenkende und schmerzlindernde Wirkung ich diesen Beitrag nicht hätte beenden können. Für etwaige orthographische und kausale Fehler in diesem Text schiebe ich die Verantwortung meiner akuten Erkältung zu.

Freitag, 13. November 2015

Episode #146: 1985

Unfassbar, auf welche cineastischen Vergnügungsreisen uns das Kinojahr 1985 geschickt hat: mit Marty the Fly geht's Zurück in die Zukunft, an der Seite von Ripley und TV-Komikern mit zurückgehendem Haaransatz begeben wir uns auf Geisterjagd in Ghostbusters, und mit Quasselstrippe Eddie Murphy als Beverly Hills Cop jagen wir Verbrecher. Dabei sollte man die versteckten Freuden, die man abseits der Hits auf den vorderen Plätzen findet, nicht vergessen: Neil Jordans Zeit der Wölfe, Ken Russells China Blue, und Die Herrschaft der Ninja. Mittendrin: Schmuddel-Auteur Siggi Götz. Hach!

Die bundesdeutschen Kino-Charts 1985 zum Mitlesen.

Lob, Kritik und Filmwünsche bitte an patrick[at]bahnhofskino.com.


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Donnerstag, 3. Juli 2014

Episode #88: Die große bunte Trailerschau Sommer/Herbst 2014

Wir sprechen über ein größenwahnsinniges Reboot und Sequel nach dem anderen. Man kann es nicht leugnen: der Blick auf die 2014er Sommer-Blockbuster - oder solche, die es werden wollen - ist weitgehend deprimierend. Wir trotzen den miesen Aussichten und machen rhetorisch das Beste aus acht potentiellen Kinogurken der kommenden Wochen und Monate.

Im Intro rezensierte Filme: The Chaser (2007), Sudden Death (1995), Dark Waters (1993) und Hannibal Season 2 (2013/2014).

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Donnerstag, 29. Mai 2014

Episode #85: 1992

Wir beenden den Wonnemonat mit einem Blick zurück auf eines der besten Kinojahre der 1990er. Kaum Sequels, wenig digitaler Schnickschnack, kein Michael Bay. Was nicht heißen soll, dass jeder Kinofilm 1992 eine Glanzleistung war. Mitnichten. Ist JFK Oliver Stone's Karrierehighlight - also bevor er in den 2000ern endgültig seinen Verstand verlor und anfing, dumme Dinge zu sagen? Ist Hook Steven Spielbergs miesester Film? Und hat Helmut Dietls Schtonk! seine internationalen Lorbeeren verdient? Wir reisen zurück in eine Ära als Jean-Claude van Damme noch mit zwei Filmen in die Top 25 des Kinojahres kam. Gute Zeiten, wirklich. *seufz* Party on, Daniel! Party on, Patrick! (ja, auch das war einmal sehr cool).

Zum Mitlesen: wir kämpfen uns an dieser Liste ab.

Im Intro rezensierte Filme mit Amazon-Links: Fringe (2008-2013), 00 Schneider: Im Wendekreis der Eidechse (2013), Lachsfischen im Jemen (2011) und Sons of Anarchy: Season 6 (2013).

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Freitag, 11. April 2014

Episode #80: 1984

Das einzig enttäuschende an diesem Podcast ist, dass das diesmal rezensierte Kinojahr nicht der Episodennummer entspricht - es wäre auch zu schön gewesen! Dennoch ist sehr viel Lohnenswertes unter den erfolgreichsten Filmen von anno dazumal zu finden - Fuchur und Atréju in den Wolken, Terence Hill und Adriano Celentano jenseits ihres Karriere-Zeniths, die Supernasen, Barbra Streisand, Zachi Noy zum Fünften, Val Kilmer hinter dem eisernen Vorhang - und Tanz der Teufel auf Platz 87 der 1984er Kinocharts! Außerdem eine Nummer 1, auf die man nur als beinharter Steve Guttenberg-Fan mit Wohlwollen zurückblickt.

Im Intro rezensierte Filme mit Amazon-Links: Captain Phillips (2013), Der Liebhaber (1992), Psycho II (1983), Psycho III (1986), How I Met Your Mother - Season 9 (2013-2014) und Die Simpsons - Season 11 (1999-2000).

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Freitag, 7. März 2014

Episode #76: 1994

Daniel ist von den verschneiten Hügeln des Kilimandscharo zurückgekehrt, um gemeinsam mit seinem alten Freund und Kupferdingens Patrick das Kinojahr 1994 zu zerlegen. Über Pulp Fiction haben wir uns ja bereits zu genüge geäußert - es bleiben also nur noch circa 99 weitere und ein paar zerquetsche kleine und große Kinohits, die einer näheren Betrachtung in epischer Länge von 120+ Minuten bedürfen. Und bitte nicht vergessen: 1994 ist das Jahr, das Til Schweiger zum größten deutschen Filmstar seiner Generation machte. Wir sollten dankbar sein.

*hüstel*

Im Intro rezensierte Filme inklusive Amazon-Links (sofern verfügbar): RoboCop (2014), Saving Mr. Banks (2013), All Is Lost (2013), Hellgate (1989), Resident Evil: Apocalypse (2004), Frantic (1988), Confessions of a Dangerous Mind (2002), Die zwei Leben der Veronika (1991) und Valerie - Eine Woche voller Wunder (1970).


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Freitag, 7. Februar 2014

Episode #73: 1999

In unserer laufenden Reihe zu den erfolgreichsten und schönsten Kinofilmen eines Jahres treten wir dieses Mal eine vergleichsweise kurze Zeitreise ins Kinojahr 1999 an. Nicht nur verdammt laute zwölf Monate mit jeder Menge beredenswerter Hollywood-Blockbuster, sondern auch ein richtig gutes Jahr für den unabhängigen Film - auch wenn überraschend viele Titel erst ein Jahr später den Weg in deutsche Lichtspielhäuser finden. Mist! Naja, dann eben nur Star Wars, The Matrix, Ostalgie, James Bond und ein Hauch Dogma. Guten Appetit!

Wer mit uns die Liste der größten Kinoerfolge 1999 mitlesen möchte, der gucke bitte hier.

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Der Bahnhofskino Podcast bei iTunes und Stitcher - und ja, wir freuen uns über wohlwollende Bewertungen und Rezensionen. Danke!
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Freitag, 10. Januar 2014

2013 - Meine Lieblingsfilme des letzten Jahres

Nach einer langen Nacht des Grübelns, Auswählens und Blut-und-Wasser-Schwitzens ist sie fertig geworden: die Top 10 meiner Lieblingsfilme des vergangenen Jahres in unspezifischer Reihenfolge. Relevant hierfür sind Titel, die ich 1. gesehen habe (ha!), und 2. im Jahr 2013 erstmals in deutschen Kinos aufgeführt wurden.


The Master (USA)
They don't make 'em like that any more. Paul Thomas Anderson beweist nach There Will Be Blood (2007) ein weiteres Mal, dass er nicht nur wahnsinnig viel von Filmemachern wie Scorsese, Altman und Demme gelernt hat, sondern mit seiner Filmkunst längst auf eigenen kreativen Beinen steht. The Master ist so viel mehr als nur die Geschichte eines Scientology-ähnlichen Kults. Er erzählt von Leidenschaft, enttäuschten Träumen und unverhofften Triumphen. Zudem ist er eine Liebeserklärung an die Filmgeschichte sowie die großartige Kinematographie und megalomanische Schauspielkunst vergangener Tage. Johnny Greenwoods dissonant-poetischer Score erledigt den Rest. Ein Meisterwerk.


Freitag, 29. November 2013

Episode #66: 1991

Wir sprechen wieder mal über ein Kinojahr - und dieses Mal haben wir uns 1991 auserkoren. In liebevoll-kritisch-mäkeliger Manier arbeiten wir uns an den populärsten Kinostarts des Jahres ab und entdecken so manche Titel, die uns vor gut zwanzig Jahren erfreut, verärgert oder in kompletter Gleichgültigkeit zurück ließen. Enjoy!

Unsere Filme der Woche mit dazugehörigen Amazon-Links (sofern verfügbar): Die Tribute von Panem: Catching Fire (2013), The Conspiracy (2012), und Doctor Who 50th Anniversary Special: The Day of the Doctor (2013).

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Freitag, 8. November 2013

Episode #63: The Rocky Horror Picture Show (1975), Kultfilme und Kokolores

Herr Gramsch, ein Freund von Musicals, hat den Lohmi, einen Musical-Banausen, in eine Vorstellung der Rocky Horror Picture Show mitgeschleppt. Reis und Mehl durften nicht geworfen werden, dafür aber flogen Klorollen und Partyhütchen wurden getragen. Ein beschwingter Abend, nach dem man sich die Frage stellt, inwiefern man sich über einen Film lustig machen sollte, der im Grunde doch ziemlich gut ist. Und wenn man es doch tut, in welcher Weise sollte dies geschehen? Und was zeichnet überhaupt einen echten Kultfilm (Unwort des Jahres 1990 bis 2013) so aus? Wir geben mehr oder, äh, weniger schlüssige Antworten.

In unserem Intro-Rückblick auf die Filme der Woche dreht sich diesmal alles um Fast and Furious 6 (2013) und Universal Soldier: Day of Reckoning [FSK ab 18 Jahren] und Ungeschnitten bei buch.de [mit SPIO/JK-Freigabe] (2012).

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Freitag, 18. Oktober 2013

Episode #61: 1987

Im zweiten Teil unserer losen Reihe zu den schönsten, dümmsten, erfolgreichsten oder sonstwie superlativen Kinofilmen eines Jahres reisen wir zurück ins Jahr 1987 (unseren Podcast zu 1979 findet ihr hier). Was war damals im Kino angesagt, was wurde mit Missachtung gestraft, und für welche Streifen schlägt unsere nostalgische Ader? Nur so viel sei vorab verraten: es ist nicht Dirty Dancing. Auf jeden Fall werden all jene Hörer belohnt, die sich nach Podcasts deutlich jenseits der Zwei Stunden-Marke sehnen - es wird EPISCH!

Der im Podcast erwähnte und sehr lesenswerte Artikel zum Eddie Murphy-"Forgotbuster" Auf der Suche nach dem goldenen Kind ist hier zu finden.

Unser Rückblick auf die Filme der Woche im Intro und passende Amazon-Links dazu: Gravity (2013), Prisoners (2013), Paradies: Glaube (2013), Deranged (1974), Der bewegte Mann (1994) und Hannibal - Season 1 (2013).

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Dienstag, 9. Juli 2013

Bonus Episode #8: Summer Break Special!!! a.k.a. Lose Gedanken zum aktuellen Kino

Wir verkürzen für euch und uns die Sommerpause mit einer Bonus-Episode. Der Lohmi und Herr Gramsch machen sich Gedanken zum aktuellen Kino, der Filmkritik und philosophieren *hust!* darüber, wie sich ihr Blick auf Filme im Laufe des Lebens verändert hat.

Am 19. Juli sind wir mit einer frischen, vollwertigen Episode zurück. Bis dahin genießt doch eine der vielen Podcasts vergangener Tage, die ihr noch nicht kennt.

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Montag, 13. Mai 2013

EVIL DEAD (USA 2013) - Der Versuch einer unbefangenen Kritik

The Evil Dead heißt jetzt nur noch Evil Dead. Ein junger Ash (ehemals: Bruce Campbell) ist nicht dabei. Das Remake nimmt sich sehr, sehr ernst. Eigentlich ist damit bereits fast alles gesagt.

Quelle: Sony Pictures Releasing

Freitag, 10. Mai 2013

Episode #40: MANN BEISST HUND (B 1992) & WHITE LIGHTNIN' (GB/USA 2009)

Herr Gramsch ist immer noch M.I.A. und daher kehrt Genrekino-Aficionado "Bartel" aus dem Kollektiv multipel Filmgestörter zurück in unser virtuelles Studio. Wir wagen uns an zwei sehr schmutzige und sehr schwarz-weiße Glanzlichter des Independentkinos heran - Mann beißt Hund (OT: C’est arrivé près de chez vous a.k.a. Man Bites Dog, 1992) und White Lightnin' (2009). Willkommen zu einer monochromen Spezialausgabe des Bahnhofskino Podcast!

Im Intro palavern wir über [Amazon-Links] Sinister (2012), Der Skorpion (1996), Unknown Identity (2011), Jack Reacher (2012), Fraktus (2012), Beasts of the Southern Wild (2012), Black Mirror - Season 1 (2011), Primer (2004) und Chained (2012).

Feedback, böse Worte, liebe Worte und sonstiges an patrick@bahnhofskino.com. Danke!

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Sonntag, 17. Februar 2013

Episode #29: Priscilla - Königin der Wüste (AUS 1994) & To Wong Foo (USA 1995)

Und hier sind zwei Gründe, warum wir eben nicht tausende Zuhörer haben, sondern nur einen kleinen kleinen Kreis treuer Fans: in unserem dieswöchigen Podcast widmen wir uns den Crossdressing-Komödien Priscilla - Königin der Wüste (The Adventures of Priscilla, Queen of the Desert) und To Wong Foo (To Wong Foo. Thanks for Everything, Julie Newmar). Patrick Swayze, Wesley Snipes, Terence Stamp, Guy Pearce und Hugo Weaving im Fummel klingen in euren Ohren wenig attraktiv? Na dann hört diese Woche lieber weg. Allen anderen wünschen wir viel Spaß.

Im prall gefüllten Intro dieser Episode stellen wir vor [Amazon-Links]: Dead and Buried (1981), ParaNorman (2012), Looper (2012), Touch - Season 1 (2012), Die Fremde (2009), Drag Me to Hell (2009) und *ugh!* Wedding Crashers (2005).

Feedback, Filmvorschläge und sonstiges an patrick@bahnhofskino.com. Merci vielmals!

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Montag, 28. Januar 2013

Chaos regnet

Wer den Scherz im Beitragstitel erkennt, der ist hier richtig. Ha!

Ganz kurz in eigener Sache: bedingt durch einen beruflichen und familiären Alltag, der mir momentan noch fünf bis sechs Stunden Schlaf aber nicht viel mehr ermöglicht, kamen Updates dieses Blogs in den letzten Wochen etwas kurz. Ich gelobe Besserung und hoffe, euch schon ab nächstem Monat wieder ein oder zwei frische Artikel wöchentlich zu kredenzen.

Bis dahin schmökert doch ein wenig in meinen mehr oder weniger antiken Reviews und Listen oder erfreut euch an 50+ Stunden Plauschereien zu kleinen und großen Genrekino-Klassikern.

Die besonders liebenswürdigen Kreaturen unter euch können zudem eine Bewertung für unsere Podcast bei iTunes hinterlassen oder Bahnhofskino.com auf Facebook folgen. Thanks a bunch and stay tuned---

Quelle: Zentropa

Mittwoch, 16. Januar 2013

Spartan (D/USA 2004) ...verdient eine zweite Chance

Es dauerte Jahre, bis sich ein deutscher Verleih dazu herabließ, David Mamets fantastischen Thriller Spartan auf das hiesige Publikum los zu lassen. Leider war dem Film keine Premiere im Lichtspielhaus vergönnt und so fand er sich hierzulande irgendwann mitsamt einem generischen Cover in der Action & Thriller-Ecke eurer Lieblingsvideothek und/oder in der Grabbelkiste des örtlichen Elektronikfachmarkts wieder. War man vielleicht von den US-Einspielergebnissen enttäuscht oder hat der deutsche Co-Produzent ApolloMedia nur mal schnell steuerpflichtige Gelder ins Ausland gekarrt ohne das Verlangen, uns den Film auch zu zeigen? Egal. Die Blu-Ray Premiere dieses zu Unrecht missachteten Thrillers rechtfertigt einen kurzen Blick zurück auf Val Kilmers finest hour seit dem Die Insel des Dr. Moreau-Remake.


US-Poster. Quelle: Warner

Wie von Autor-Regiesseur Mamet (Glengarry Glen Ross, House of Games) nicht anders zu erwarten, präsentiert er uns auch in Spartan in Sprechgesang vorgetragene, geschliffene Dialoge, die man im Kino immer seltener findet. Und welche Story erzählen uns diese? Kilmer spielt Special Agent Scott, den Mann fürs Grobe, der ein FBI-Team bei der Suche nach der entführten Tochter eines hochrangigen (ähem, sehr hochrangigen) Staatsabgeordneten unterstützen soll. Ihm zur Seite steht der junge Agent Curtis (Derek Luke) und ein Team aus Entführungs- und Spionagespezialisten. Doch schon kurz nach Beginn der Jagd auf die Übeltäter gerät Scotts Bild der Situation ins Wanken, Motive seiner Mitspieler werden unklarer und die Unterscheidung zwischen Schwarz und Weiß, Gut und Böse immer schwieriger.

Wenn sich das jetzt alles sehr schwammig und nach der Handlung eines jeden zweiten Politkrimis anhört, so ist das beabsichtigt. Spartan beginnt auf narrativer Ebene überraschend konventionell. Mamet bedient sich fast schon stereotypischer Plotelemente neuerer Thriller wie Das Schweigen der Lämmer (1991) und seines eigenen Films Homicide (1991). Nicht so sehr die Prämisse dieses Streifens ist aber bemerkenswert als vielmehr die unkonventionellen, zwielichtigen Charaktere und deren chiffrierte Lingo. Letztere ist anfangs überwiegend kryptisch und gibt Details des Plots nur langsam preis. Wer genau wurde entführt? Wer will Nutzen aus der Entführung schlagen und wer weiß mehr als er vorgibt? Ach ja, und wer genau ist dieser einsame Wolf Scott eigentlich? Mamet spielt mit der Ungewissheit des Zuschauers und überrascht immer wieder mit neuen Fakten und Sprüngen in der Handlung, die einem wiederholt den Atem rauben. Perfide ist wohl das beste Wort, um sein Drehbuch zu beschreiben und das Sehvergnügen am Film ist wohl überwiegend davon abhängig, ob man auch an früheren, atmosphärisch ähnlichen Werken des Auteurs wie State and Main (2000) und seinem preisgekrönten Drehbuch für Glengarry Glen Ross (1992) Freude hatte. Mamet bleibt sich selbst treu und hat trotzdem mit Spartan einen Thriller geschaffen, der seine sprachliche und inszenatorische Brillanz auch einem breiten Publikum zu vermitteln mag.

Derek Luke und Val Kilmer. Quelle: Warner

Nun ja, gemessen am finanziellen Erfolg war's wohl wieder ein Schlag ins Wasser für den Regisseur. Aber seit wann sagen denn Einspielergebnisse etwas über die Qualität eines Films aus? Spartan ist ein intelligenter, brillant besetzter Actionthriller, dessen kleine Brüche in der Logik von einem treibenden Soundtrack und sorgsam komponierten Scope-Bildern problemlos überspielt werden. Die Darsteller sind allesamt hervorragend. Bahnhofskino-Liebling Val Kilmer weiß als bärbeißiger Tough Guy wie gewohnt zu überzeugen, Luke vermittelt in seiner Rolle genau die richtige Balance zwischen Professionalität und Unsicherheit, um uns als Identifikationsfigur in diesem Netz aus Intrigen zu dienen. William H. Macy, ein Stammschauspieler im Mamet-Ensemble, ist gewohnt hervorragend und Ed O'Neill schüttelt als griesgrämiger Abhörprofi Burch selbst letzte Spuren seiner Al Bundy-Ära ab.

Fazit: Good stuff. Angucken!

Mittwoch, 2. Januar 2013

Episode #24: Runaway Train - Express in die Hölle (USA 1985) & Masters of the Universe (USA 1987)

Zwei Knaller aus der Cannon-Schmiede, Heimat vieler 80er berühmt-berüchtigter 80er Actionklopper, erwarten euch diese Woche. Das erwachsene Publikum darf sich auf Andrej Konchalovskys meisterlichen und eiskalten Thriller Runaway Train - Express in die Hölle freuen. Herr Gramsch und meine Wenigkeit sind sich hier mal so gar nicht einig über die Qualität des Films. Aber naja, immerhin finden wir Filmgeschmackstechnisch bei Masters of the Universe wieder zueinander, einer Verfilmung der Zeichentrickserie basierend auf mordsmäßig erfolgreichem Mattel-Plastikspielzeug. Es wirken mit: der alte Recke Dolph Lundgren als He-Man, Frank Langella als Skeletor, und die junge Courteney Cox als Monica Geller. Oder so ähnlich. Außerdem gibt's mal wieder ein viel zu langes Intro. Seufz!

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Montag, 31. Dezember 2012

Director's Cuts, Einhörner und Replikanten: Ein Rückblick auf BLADE RUNNER (1982) - Teil 1

In den folgenden Wochen werde ich mich in einer vierteiligen Reihe von Beiträgen mit Ridley Scotts Blade Runner: The Director's Cut und dessen inhaltlicher Analyse auseinander setzen. Im ersten Teil geht's noch recht locker-flockig zur Sache und ihr erfahrt einiges über die Produktionsgeschichte des Films - sofern ihr das ohnehin nicht schon alles wusstet, ihr kleinen Besserwisser!

Sollte euch der zeitweilig akademische Ton sauer aufstoßen, so liegt ihr nicht ganz falsch: einige Passagen des nachfolgenden Textes entstammen einer wissenschaftlichen Arbeit anno 2003 im Rahmen meines Studiums, die aber leider nie fertig gestellt wurde (wenn ihr mich darüber lamentieren hören wollt, lauscht mal hier rein).

Teil 1: The Road to Blade Runner

Quelle: Warner Brothers

Die Genesis von Ridley Scotts Science Fiction-Thriller ist, ebenso wie die Dreharbeiten, von Missverständnissen und Kompromissen zwischen Filmemacher, Studio und Produzenten gezeichnet. Blade Runner entstand in einer Zeit, in der sich Produzenten und Studios zunehmend von der Megalomanie eigenwilliger Filmschaffender wie Francis Coppola, John Milius und Michael Cimino distanzierten und rapide steigende Budgets bevorzugt in leichter zu vermarktende High Concept Movies junger Filmemacher wie Steven Spielberg und George Lucas investierten. Scotts Stern am Himmel Hollywoods war noch nicht erstrahlt als die neuen Wunderkinder der amerikanischen Filmbranche mit Jaws (Der weiße Hai, 1976) und Star Wars (Krieg der Sterne, 1977) bewiesen, dass geradlinige Action-Abenteuer und der uralte Kampf von Gut gegen Böse in einer fantastischen Welt weitaus mehr Zuschauer in die Kinos locken konnten als die komplexen Charakterstudien Martin Scorseses oder Robert Altmans. Ein knappes Jahrzehnt nach dem Aufblühen des New Hollywood Cinema stand am Ende der siebziger Jahre ein neuer Wachwechsel in Amerikas Filmindustrie bevor, dessen Einflüsse bis zum heutigen Tag die weltweite Kinolandschaft prägen.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Episode #23: Cry-Baby (USA 1990) & Excision (USA 2012)

Die letzte Episode unseres Podcast vor den Feiertagen, und dafür haben wir zwei ganz besondere Leckerli aus dem DVD-Regal gekramt. Cry-Baby (1990), ein zuckersüßes Fifties-Musical vom Sleaze-Großmeister John Waters mit einer Besetzung für die Ewigkeit: Johnny Depp, Traci Lords, Joe Dallesandro, Iggy Pop, Ricky, Lake, Willem Dafoe und Bahnhofskino-Liebling Susan Tyrrell. Außerdem sprechen wir über einen Publikumshit des vergangenen Fantasy Filmfests, der im Januar 2013 auch in den deutschen Otto-Normal-Filmgucker-Kinos zu bestaunen ist. Das Debüt des immer noch fast gänzlich unbekannten Richard Bates, Excision (2012), mit - oha! - ebenfalls einer Traumbesetzung und John Waters und Traci Lords in Nebenrollen. Da schließt sich der Kreis. Außerdem beantworten wir Feedback und verlieren uns in Nebensächlichkeiten. Das Übliche eben, was ihr bereits von uns kennt.

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