Seagology - A Study of the Ass-Kicking Films of Steven Seagal ist der Titel des populärwissenschaftlichen Standardwerks über das Oeuvre Steven Seagals. Geschrieben hat es der zertifizierte Seagologe Vern, bekannt vor allem durch seine vor dementer Expertise strotzenden Artikel zu Actionstreifen jeder Couleur auf
Aint it Cool News und innerhalb seines Blogs
The Life and Art of Vern.
Das Buch ist kürzlich in einer zweiten, aktualisierten Neuauflage erschienen, umfasst nun alle Filme des Aikido-Großmeisters bis 2011, und enthält zudem ausführliche Gedanken zur TV-Serie
Steven Seagal: Lawman. Was höre ich euch in eure nicht vorhandenen Bärte murmeln? Ihr habt seit Mitte der 90er keinen einzigen Streifen des mittlerweile adipösen Pferdeschwanzträgers mehr gesehen? Kein Problem. Die Freude an Seagalogy liegt im Entdecken der finsteren DTV-Momente des einstigen Actionstars.
Alarmstufe: Rot (1992) kennt jeder. Aber
Belly of the Beast (2003)?
Pistol Whipped (2008)? Oder gar den qualitativ zweifelhaften Vampir-Actioner
Against the Dark (2009)? Um mit quasi-wissenschaftlicher Kennerschaft auch über die weniger glanzvollen Momente des Herrn Seagal am wöchentlichen Actionconaisseur-Stammtisch zu referieren, führt kein Weg an
Seagalogy vorbei.
Verns Mammutwerk ist eine herzzereißende Liebeserklärung an das testosterongeladene Actionkino der 80er und frühen 90er Jahre sowie zeitgenössischen
Direct to Video-Actionschund ohne viel Verstand, aber - oftmals - mit viel Herz und Improvisationskunst. Der Autor spart nicht mit harscher Kritik, reagiert teils wie ein enttäuschter Liebhaber wenn Seagal wieder einmal zwischen zwei Filmen ein paar Pfunde zugelegt hat, nun nicht mehr so recht kämpfen kann und ein schlankeres Double die Stunts für ihn übernimmt. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Und selbst fünf qualitativ zweifelhafte Low Budget-Produktionen mit Steven Seagal in Folge sind kein zwingendes Indiz dafür, dass nicht die Nummer Sechs die Wende bringen kann. Danke, Vern, für diese Erkenntnis!