So richtig abgründig wird es in dieser Woche nicht, in der Herr Gramsch und der Lohmi stattdessen mal lautstark nerdig sein dürfen. Nach Steven Lisbergers tricktechnischem Bombast Tron (1982) widmen sich die Co-Hosts dem Weltraum-Western Serenity (2005). Wenig überraschend ist Patrick weder informiert noch enthusiasmiert von Joss Whedons filmischer Wiedergeburt seiner TV-Serie Firefly (2002-2003). Kann Daniel ihn eines Besseren belehren?
Whatever you desire - und wir wissen genau, nach was ihr euch sehnt: die Herren Gramsch und Lohmi im Gespräch über zwei der besten Films Noir der Kinogeschichte. Und wem bei legendären Namen wie Mickey Spillane, Robert Aldrich und James Ellroy nicht Herz, Hose und das Messer in der Tasche zugleich aufgehen, dem kann man auch nicht mehr helfen. Hach!
Ein heiß geliebter Favorit aus Kindheitstagen trifft auf eine bezaubernde Neuentdeckung, die die beiden Herren gerne schon vor dreißig Jahren gekannt hätten. Und sowieso haben Eine Leiche zum Dessert (Murder by Death, 1976) und Der Komet (Night of the Comet, 1984) einfach mal so gar nichts gemein - außer ein paar Toten und ordentlich Schweiß auf der Stirn nach dem Sehgenuss. Im Schmelztiegel zwischen Grippe, Müdigkeit und sonstigem Alltagsballast verendet auch so mancher halbkluge Gedanke wie ein modriger Kometenzombie auf den Straßen von Los Angeles. Man möge dies bitte großzügig überhören.
Mit Christopher Lee und Peter Cushing haben wir gleich zwei unserer liebsten Gäste ins Bahnhofskino eingeladen. Ihr gemeinsamer Auftritt in The Horror of Dracula (1958) zementierte den Ruf von Hammer Films als Goldstandard-Manufaktur für gediegenen Monstergrusel britischer Bauart. Anschließend werden wir Zeuge davon, wie Guillermo del Toro mit Blade II (2002) beweist, dass er das Spektakelkino genau so gut beherrscht wie die leiseren Gruseltöne. Der kommerzielle Erfolg des Wesley Snipes-Actioners verhalf ihm gar dazu, sich weitere 15 Jahre durch die Hollywoodmühlen zu schummeln, bis man vor seiner Kreativität kapitulierte und ihm kürzlich den Oscar für seinen persönlichsten (und laut Patrick vielleicht schlechtesten) Film überreichte. Hört Bahnhofskino hier, bei iTunes, Spotify, TuneIn, Stitcher, Deezer und überall, wo es etwas auf die Ohren gibt.
Wirklich unglücklich sind wir nicht darüber, uns nach neun Filmen (vier davon immerhin herausragend oder gut) und einer TV-Serie von der Nightmare-Reihe zu verabschieden. Immerhin versöhnt uns der gar-nicht-mal-so-furchtbare Freddy vs. Jason (2003) aus den Händen von Hongkong-Zampano Ronny Yu wieder etwas mit der alten Klauenhand. Leider entschloss man sich nach dem unterhaltsamen Scharmützeln dieses Crossover-Events, dass es Zeit sei, Freddy Krüger einer jungen, hippen, edgy (hey!) Zielgruppe schmackhaft zu machen. Dies tat man mit A Nightmare on Elm Street (2010) so zeitgemäß, wie es sich für weltfremde, kommerzgesteuerte Männer um die 50 gehört und beging dabei so ziemlich jeden Fehler, den man Remakes allgemein so ankreidet. Dass unser liebster Traumschlitzer dabei auch noch aussieht, wie eine mehrfarbige Kerze, die zu lange in der Sonne stand, ist dabei nur das sprichwörtliche Tüpfelchen auf dem i. Hört Bahnhofskino hier, bei iTunes, Spotify, TuneIn, Stitcher, Deezer und überall, wo es etwas auf die Ohren gibt.
Timecodes:
00:00:00 - 00:51:10 Kritik Freddy vs. Jason (Ronny Yu, 2003)
00:51:10 - 01:42:10 (Ende) Kritik A Nightmare on Elm Street (Samuel Bayer, 2010)
Manche Podcasts würden Jubiläumsepisoden ja zum Anlass nehmen, um sich in fröhlicher Runde gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und ein nostalgisch gefärbtes Wohlfühlprogramm runter zu kurbeln. Stattdessen wird es in der 250. (regulären) Episode des Bahnhofskinos eher kontrovers und ungemütlich. Nicht nur bieten die rezensierten Filme Über dem Jenseits (Alternativtitel: Die Geisterstadt der Zombies, OT: E tu vivrai nel terrore! L'aldilà, 1981) und Repo! The Genetic Opera (2008) so manches Verstörende auf der audiovisuellen Ebene, auch in ihrem Urteil über die beiden Werke sind sich die Herren eher uneinig. Lasst die Spinnen--, äh, Spiele beginnen! Hört Bahnhofskino hier, bei iTunes, Spotify, TuneIn, Stitcher, Deezer und überall, wo es etwas auf die Ohren gibt.
Timecodes:
00:00:00 - 00:15:10 Jubiläums-Geplänkel
00:15:10 - 00:50:30 Kritik Über dem Jenseits (Lucio Fulci, 1981)
00:50:30 - 01:33:00 (Ende) Kritik Repo! The Genetic Opera (Darren Lynn Bousman, 2008)
Wieder einmal widmen sich der Lohmi und Herr Gramsch einen ganzen Abend lang den Fragen ihrer Hörer. Dabei geht es unter anderem um adrenalingeladene Trainingsmontagen, Filme für die einsame Insel, liebste musikalische Momente, Uneinigkeit bei der Filmauswahl, Sammelleidenschaft und das damit (möglicherweise) verbundene Leiden des Lebenspartners, freudige und weniger erfreuliche Überraschungen, Rauch im echten Leben und auf der Leinwand, und verhasste Stilmittel.